Tendai Rukodzi wurde am 13. November 1973 in Mount Darwin, im Norden Zimbabwes geboren.
Im Alter von 15 Jahren begann er sich neben der Schule in der Bildhauerei zu versuchen. Wenig später zog er nach Guruve und arbeitet in der Werkstatt seines Bruders Edronce Rukodzi. Edronce ist im Sommer 2021 verstorben, er wird der berühmten ersten Bildhauergeneration Zimbabwes zugerechnet.
Tendai schloss im Jahr 1992 seine Schulausbildung ab und wurde Bildhauer im Hauptberuf. 1993 versuchte er sich ein Jahr als Lehrer, kehrte dann aber zur Kunst zurück.
Für ein Jahr schloss er sich Tom Blomefields berühmter Künstlerkolonie Tengenenge an. Dann zog es ihn aber in die Hauptstadt Harare, wo er zunächst mit Raymond Chirambadare arbeitete. Joe Mutasa führte ihn in Roy Guthrie’s Chapungu Sculpture Park ein, wo er so erfolgreich wurde, dass auch Ramambo Galleries, Stone Dynamics, Pierre Gallery und andere große Galerien der Stadt seine Arbeiten ausstellten.
Bald weckten seine Skulpturen auch internationales Interesse. Er verkaufte nach Japan, Südkorea, Israel, Deutschland, Belgien, Österreich. In Großbritannien, Australien und USA erschienen Artikel in den Kunstmagazinen, die seine Werke würdigten.
1999 kehrte er nach Tengenenge zurück, um an der Seite von Bernard Matemera zu arbeiten. Seine Skulpturen gehörten schnell zu den Topverkäufen, womit er einen erheblichen Beitrag zu der Finanzierung der Gemeinschaft beitrug. Tendai blieb drei Jahre und schloss sich dann dem Bildhauer-Zentrum Tsindi Lodge an der Flughafenstraße in Harare an, wo er seitdem arbeitet.
Seine ersten Workshops leitete er 2005 in zwei Galerien in den Niederlanden. Ein Jahr später wurde er zu Workshops nach Deutschland und Österreich eingeladen.
Das persönliche Highlight seiner Karriere ist die Einladung von Bürgermeister Hep Monatzeder zu einer Ausstellung im Rahmen von HAMUPA, der Städtepartnerschaft von München und Harare.
Tendai arbeitet in allen vorhandenen Steinarten. Seine Skulpturen sind oft übergroß. Seine Motive sind sehr vielfältig. Er spielt gerne mit dem Kontrast von hochpolierten Oberflächen und groben oder unbehauenen Elementen. Er stellt Vögel, Fische und Tiere dar, aber auch sehr ausdrucksstarke abstrakte Stücke, am liebsten kreist er aber um das Thema Frau.
In eigentlich allen seinen Skulpturen bildet er nicht einfach ab oder reproduziert die Natur, er stellt Beziehungen dar und Zustände.
Entgegen eines aktuellen Trends, in dem viele Bildhauer in Zimbabwe reine Produzenten geworden sind, versucht Tendai Botschaften zu vermitteln. Welche das sind, ist manchmal auf dem ersten Blick nicht zu erkennen. Seine Titel sind kein Statement. Er stößt ein Thema an, fordert und überlässt es aber auch den Betrachter sich damit auseinanderzusetzen.
Darüber hinaus ist Tendai Rukodzi auch mutig genug, sich durch seine Kunst, und persönlich mit gesellschaftlichen Missständen auseinanderzusetzen, eine eigene politische Meinung zu haben und diese auch zu vertreten.
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Into Africa
Fritz Meyer
Wernsbach 16
91166 Georgensgmünd