Die Vorgehensweise der europäischen/akademischen Bildhauer folgt im Wesentlichen dem Schema Skizze, Modell, Skulptur. Der Schaffensprozess ist mit dem Modell weitgehend abgeschlossen. Bei unseren
Bildhauer Workshops mit den
Künstlern aus Zimbabwe entstehen die
Skulpturen aufgrund des vielzitierten
Dialogs mit dem Stein, also mehr oder weniger in Kooperation mit dem
Rohmaterial.
Dieser
Dialog mit dem Stein während unserer
Bildhauerkurse zeigt sich in den unterschiedlichsten Gesichtern. Er beginnt mit der
Rohsteinauswahl und endet eigentlich nie. Jeder Arbeitsschritt öffnet neue Möglichkeiten und gebiert neue Ideen. Jede Färbung, jede Unregelmäßigkeit, ein Bruch ein Riss kann eine neue Richtung nahe legen. Jedes Werkzeug kann auch zur unterschiedlichen Oberflächengestaltung verwendet werden.
Es macht selbstverständlich Sinn, sich an einem real oder im Kopf existierenden Modell oder einer Skizze oder Vorlage zu orientieren. Klammert man sich allerdings allzu starr daran, beraubt man sich oft weiter und tiefer gehender Gestaltungsmöglichkeiten. Denn selbst die
fertige Skulptur gibt immer noch Raum neue Details und andere Sichtweisen zu entdecken.
Genau soviel Sinn kann es aber machen, vollkommen ohne Zielvorstellung an den Stein heranzugehen. Zunächst alle unerwünschten Teile abzutragen, eine Basis anzulegen, den Stein aus neuen Blickwinkeln betrachten und auf diese Weise Stück für Stück zum Kern des Rohsteins vorzudringen und sich der späteren Skulptur zu nähern.
Alles ist möglich!
Into Africa
Fritz Meyer
Wernsbach 16
91166 Georgensgmünd